Geschichte der Akademie

Kurfürst Carl Theodor gründete 1773 die Düsseldorfer Akademie als „Kurfürstlich Pfälzische Academie der Maler-, Bildhauer- und Baukunst“, die ab 1819 in den Rheinprovinzen Preußens zur Königlichen Kunstakademie wurde. Heute ist sie Körperschaft des öffentlichen Rechts und zugleich Einrichtung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Aus der Kunstakademie Düsseldorf gingen kunsthistorisch bedeutende Richtungen und Künstlerpersönlichkeiten hervor wie diejenigen der Düsseldorfer Malerschule, die im 19. Jahrhundert den Aufstieg der Akademie zu einer international beachteten Kunstakademie ermöglichte und daraufhin auf viele junge Künstler aus dem Ausland eine große Anziehungskraft ausübte.

Bereits der erste Direktor der Akademie, Peter Cornelius, führte einen mehrstufigen Studiengang ein und gliederte der Akademie eine Abteilung für kunstbezogene Wissenschaften an. Sein Nachfolger Wilhelm Schadow fügte die „Meisterklasse” hinzu. Aus dieser Zeit stammt auch das Prinzip, die Leitung der Akademie Künstlern zu übertragen. Nach dem ersten 1. Weltkrieg wurden Klassen für Bühnenbild und Druckgraphik eingerichtet. Dazu kam die Architekturabteilung, sowie der Fachbereich für das Lehramt an höheren Schulen. 1919 wurde der Akademie die Kunstgewerbeschule angegliedert. Ab 1921 waren auch Frauen zum Studium zugelassen.

Die „Säuberungswelle“ der Nationalsozialisten führte 1933 zur Entlassung vieler Dozenten, unter ihnen Paul Klee und Ewald Mataré. Bis Kriegsende wurde die Schule von parteikonformen Lehrkräften geleitet und war von nationalsozialistischen Kunstvorstellungen und Lehrveranstaltungen wie „Rassenkunde“ geprägt. Nach dem zweiten Weltkrieg gewann die Akademie ihre bedeutende Stellung für die zeitgenössische Kunst zurück. Eine Hochphase waren die sechziger und siebziger Jahre mit Lehrern wie Joseph Beuys, Gerhard Richter und Günther Uecker, der Fluxus-Bewegung, sowie spektakulären Aktionen und Diskussionen, die sich auch auf die westdeutsche Studentenbewegung auswirkten.

Heute unterrichten in Düsseldorf bekannte Künstler*innen aus zahlreichen Ländern. Die Absolvent*innen der Akademie repräsentieren die internationale Kunstszene, viele zählen zu ihren bekanntesten Protagonist*innen.

Die Geschichte der Kunstakademie Düsseldorf seit 1945
hrsg. von der Kunstakademie Düsseldorf (2014)

Die Bildhauer: Kunstakademie Düsseldorf, 1945 bis heute
hrsg. von der Kunstakademie Düsseldorf und der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen (2013)

werden – divenire, LʼAccademia delle Arti del Disegno di Firenze und die Kunstakademie Düsseldorf
Teil Düsseldorf hrsg. von Peter Assmann, Martin Gostner, Johannes Myssok, Calle Petzinka (2021)