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Irene Kastner
Doktorand:in bei Prof. Dr. Guido Reuter
CV
19.02.1997
geboren in Hamm, Wohnort Beckum
Abitur am Albertus-Magnus-Gymnasium, Beckum
Studium an der Kunstakademie Düsseldorf
Freie Kunst und Lehramt Kunst (Abschluss MA of Education)
2015
Zweithörerstudium Philosophie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
2016
Reisestipendium der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf in Kooperation mit dem Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen
2016-2022
Tätigkeit als studentische und wissenschaftliche Hilfskraft
2017
Praktikum und Tätigkeit als freie Mitarbeiterin im Bereich Museumspädagogik des Lehmbruck Museums Duisburg (Projektleitungen, Führungen zu Ausstellungen)
2017-2019
Studierendenvertretung im Senat der Kunstakademie Düsseldorf
Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes
2018
Gruppenausstellung Perpetuum Mobile im UG im Folkwang, Museum Folkwang Essen
Gruppenausstellung dus, fm/anker, Brooklyn, New York
Gruppenausstellung Fachwerk, Kunsthaus Mettmann
2019
Meisterschülerbrief und künstlerischer Abschluss bei Prof. Didier Vermeiren
2019
Ausstellung Veins, SITTart Galerie, Verein der Düsseldorfer Künstler, Düsseldorf
Mitgestaltung und Partizipation an der experimentellen Oper Akademia, Malkastenpark Düsseldorf
Teilnahme am interdisziplinären Jahresprojekt „Labor der Künste“ des Kollegs für Musik und Kunst Montepulciano, Italien
2020
Gruppenausstellung Atlantis, Kunstverein Siegburg-Bonn, Siegburg
2021
Abschluss des M.A. of Education
2021
Partizipation an der Ausstellung Werden / Becoming der Academia delle Arti del Disegno, Florenz, und der Kunstakademie Düsseldorf, Tiroler Landesmuseum, Innsbruck, 3.12. 2021 – 18.4. 2022, im Rahmen des digitalen Ausstellungsteiles Looking Ahead
Kunstwissenschaftliche Promotion an der Kunstakademie Düsseldorf unter Betreuung von Prof. Dr. Guido Reuter
2022
Begleitung von Seminar- und Exkursionsprojekten mit Prof. Dr. Guido Reuter
seit 2022
Promotionsstipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes
Arbeitsschwerpunkte
Kunstwissenschaften / Kunstgeschichte
Skulpturale Medialität und Medientheorie
Formensprachen des Skulpturalen
Körperlichkeits- und Rezeptionsdiskurse im 19. Jahrhundert
Publikationen
Irene Kastner, Guido Reuter (Hrsg.), Andersmachen, Das Werk von Thomas Schütte, Böhlau Verlag, Köln, 2024 (im Erscheinen).
Affordanzen des Sinnlichen: Körperlichkeit, skulpturale Medialität und immersive Rezeptionsrhetoriken in der französischen Skulptur des 19. Jahrhunderts, in: Neuaufteilungen des Sinnlichen: Beiträge zur Medienästhetik zwischen analog und digital, Maren Butte, Martin J. Hoffmann (Hrsg.), Reihe „Körper-Medien-Kulturen.“, Berlin, deGruyter, 2024 (im Erscheinen).
Promotionsprojekt
Skulpturale Körperbilder im 19. Jahrhundert in Frankreich
Skulpturen in Frankreich im 19. Jahrhundert zeigen ein breites Spektrum an Darstellung, Stilisierung und medialer Performanz von Körperlichkeit. Das Medium bzw. die Gattung Skulptur hat im kunsttheoretischen bzw. -kritischen Diskurs des 19. Jahrhunderts einen problematischen Status inne: Stärker als andere Kunstgattungen bleibt sie an ein klassizistisch fundiertes mediales decorum gebunden. Vor diesem Hintergrund gerät das Medium Skulptur gerade aufgrund seiner genuinen, medialen Körperhaftigkeit in Konflikt zum Körperlichen als Gegenstand, sobald sich dieser aus der formalen und inhaltlichen Fassung ideeller Sublimierung löst. Körperlichkeit zeigt sich gleichzeitig als Kern und Grenzphänomen des Skulpturalen.
Dieser spezifische Status des Körperlichen in der französischen Skulptur des 19. Jahrhunderts wird im hier vorgenommenen Forschungsvorhaben in den Blick genommen unter der Forschungshypothese, inwiefern sich Körperlichkeit als zentrales inhaltliches, formales und strukturelles Agens skulpturaler Praxis in Frankreich im 19. Jahrhundert artikuliert.
Anhand des beschreibenden und analytischen Nachvollzugs der spezifischen Körperdarstellungen skulpturaler Werke wird die Frage verfolgt, wie Körperlichkeit skulptural erzeugt und performiert wird, (1) im Spannungsfeld der klassizistischen Ästhetik und den von ihr abweichenden Strömungen des Naturalistischen bzw. Realistischen, des Expressiv-Übersteigerten sowie der Erweiterung des Sujetkanons um Inhalte und Figurationen, die inhaltlich und formal in Widerspruch zum idealisierten Körperbild treten, (2) in Hinblick auf die im ausgehenden 19. Jahrhundert zunehmende mediale Artikulation und Selbstthematisierung des Skulpturalen, und (3) in der Kontextualisierung durch Einflussfaktoren und -vektoren der Formierung neuerlicher Körperbilder.
Neben der werkanalytischen Auseinandersetzung wird die Analyse der parallel in Frankreich entstehenden kunstkritischen und kunsttheoretischen Diskurse verfolgt. Kunstkritische Positionen der Zeit, wie etwa die Salon-Kritiken, formieren sich sehr nah und konkret an ausgestellten Werken. Insofern gilt es, den engen Zusammenhang zwischen skulpturalem Körper und parallel entstehendem „Diskurskörper“ zu analysieren und die daraus resultierende Produktion und Verhandlung von Körperbildern in Bezug zu setzen zur Kunstproduktion.