Beginn 29.04.2025
Dienstag 16.00 - 17.30 Uhr
Rh 405

S: Gilles Deleuze: Über die Malerei


zusammen mit Prof. Dr. Robert Fleck

Welches Verhältnis besteht zwischen Philosophie und Malerei? Folgt man Gilles Deleuze, jedenfalls keines, das auf Reflexion oder Interpretation beruht. Interessanter ist es, sich auf das Werden der Malerei einzulassen und zu erkunden, was es in der Philosophie bewirkt. In seiner Vorlesung „Über die Malerei“ aus dem Jahr 1981 greift Deleuze Umbrüche und Erfindungen der Malerei auf, setzt sich mit ihren praktischen Problemen auseinander, um daraus eigene philosophische Begriffe zu konstruieren. Die Vorlesung bildet die Grundlage für sein Buch über Francis Bacon und die „Logik der Sensation“, das im selben Jahr erschienen ist. Im Mittelpunkt stehen der Zusammenhang von Grund, Kontur und Figur, das Verhältnis von Auge und Hand sowie die verschiedenen Räume und Farbregime der Malerei. Cézanne und Bacon, Pollock und Kandinsky, van Gogh und Gauguin bilden wiederkehrende Bezugspunkte. Wir erfahren, warum der Akt des Malens mit einer Katastrophe verbunden ist, wieso jede Leinwand schon vor dem Malen von Klischees besetzt ist und inwiefern das Malen von Kräften an die Stelle des Darstellens von Formen tritt. Ungewöhnliche Begriffe wie Diagramm, Code und Modulation sind zu entdecken, ebenso wie ein Denken der Analogie, das nichts mit Abbildung und Gleichartigkeit zu tun hat. Darüber hinaus geht es um eine Auseinandersetzung mit den Räumen in der Geschichte der Malerei, die Deleuze mit der Entwicklung von Farbregimen verbindet, um zur Frage nach einem der Farbe eigenen Raum zu gelangen. Denn in der Vorlesung geht es zuletzt um eines: die Befreiung der Farbe in der Malerei.

Verbindliche Anmeldung bis zum 20.04.2025 unter: elisa.penth@std.kunstakademie-duesseldorf.de

Beginn 30.04.2025
Mittwoch 11.00 - 12.30 Uhr
Rh 405

S: Abfall der Kunst - Materialität des Überrests


Die Welt und die Kunst, Müllhalde und Scherbenhaufen. Doch woher all der Schutt und die Trümmer, die Splitter und Späne, Fragmente und Bruchstücke, Reste und Überbleibsel, all der Schund und Dreck, immer massiver und nachdrücklicher, in der Kunst wie in der Welt?

Die künstlerische Beschäftigung mit Müll, die Auseinandersetzung mit Abfall als Material, die sich durch das zwanzigste Jahrhundert zieht, gewinnt heute unter den Bedingungen des ökologischen Wandels erneut an Bedeutung. Vor diesem Hintergrund befragt das Seminar die Beziehung von Abfall und Kunst aus philosophischer Perspektive, das heißt im Hinblick auf exemplarische begriffliche Probleme, die sie impliziert. Der Abfall wird dabei weniger als Gegenstand einer Formgeschichte diskutiert, sondern als eine Kategorie des Objekts, in der zentrale Probleme der modernen Kunst, Ästhetik und Philosophie kulminieren: des Geistes und seines Anderen, der Materialität und des Materialismus, der Warenform und des (Mehr-)Werts, der Berührung von Wertvollem und Wertlosem, des Paradigmas der Produktion, der Grenze zwischen Kunst und Nicht-Kunst, des Endes der Kunst und ihres Übergangs in ein anderes. Indem das Seminar diese begrifflichen Probleme untersucht, versucht es zugleich, zwei Tendenzen oder Bewegungen aufeinander zu beziehen: den künstlerischen Umgang mit buchstäblichem Abfall und einen Abfall von der Kunst, bei dem die Kunst sich als Abfall von sich selbst als Idee entdeckt.

Verbindliche Anmeldung bis zum 20.04.2025 unter: elisa.penth@std.kunstakademie-duesseldorf.de

Wintersemester 2024/2025

S: Apokalyptisches Denken
S: Lascaux: Die Geburt der Kunst