Prof.in Dr. Martina Dobbe
Montag 12.00 - 13.30 Uhr
Rh 104
V: Warum hat es keine bedeutenden Künstlerinnen gegeben?" - Kunst- und Sozialgeschichte von Künstlerinnen in Moderne und Gegenwart
Seminargröße (gemäß Raumkapazität): ca. 20 Teilnahmeplätze
Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Verbindliche Vergabe der Seminarplätze am 28.10.2024; wer ein Referat übernimmt, hat einen Seminarplatz ‚sicher‘.
1971 veröffentlichte Linda Nochlin ihren programmatischen Aufsatz mit dem Titel „Why Have There Been No Great Women Artists?“ Dieser Aufsatz gilt heute als Beginn einer (feministischen) Kunstgeschichtsforschung, die sich der Analyse der institutionellen und systemischen Konstrukte verschrieb, die i.d.R. von Männern geprägt wurden und die die (europäische) Kunstgeschichts-schreibung wesentlich mitbestimmt haben.
Zugleich – und verstärkt seit den 2000er Jahren – werden Künstlerinnen insbesondere der historischen Moderne (Berthe Morisot, Mary Cassatt) und der 1920er/30er Jahre (Lotte Laserstein, Claude Cahun, Gunta Stölzl) in prominenten Ausstellungen (wieder)entdeckt. In den Neoavantgarden der 1960er/70er Jahre traten Künstlerinnen mit explizit feministischem Anliegen und Aktionen hervor (Judy Chicago, Carolee Schneemann, Yvonne Rainer, Valie Export, Maria Lassnig), auch wenn als ‚big names‘ weiterhin vorwiegend Männer gehandelt wurden. Wenn es „seit den 1990er Jahren als Selbstverständlichkeit gilt, dass Kunst von Künstlern und Künstlerinnen gleichermaßen geschaffen wird“ (Theodora Vischer), fällt gleichwohl auf, wie viele wichtige Künstlerinnen-Positionen auch der Minimal-, Pop- und Konzeptkunst erst jetzt vollumfänglich sichtbar werden. Warum – und in welchen (Diskurs)Kontexten – richtet sich der Blick der Kunstgeschichte (erst) heute intensiv z.B. auf Agnes Denes, Miele Laderman Ukeles, Etel Adnan, Faith Ringgold oder Adrian Piper?
Im Seminar sollen einzelne Künstlerinnen monographisch – durch Referate – vorgestellt und gewürdigt werden. Im anschließenden Seminargespräch soll diskutiert werden, welche sozialgeschichtlichen Hintergründe, welche kunsthistorischen Rahmungen und welche institutionellen Kontexte dazu beigetragen haben, dass das Werk dieser Künstlerinnen in ihrer Zeit entweder kaum sichtbar wurde oder aber institutionell exkludiert worden ist. Das schließt auch einen Blick auf die unterschiedlichen Ausbildungswege (private Kunstschulen / Akademiezugang / Reform-Kunsthochschulen) der jeweiligen Ära mit ein.
Literatur zur Einführung:
Hessel, Katy: The Story of Art without Men. Große Künstlerinnen und ihre Werke, München 2022
Paul, Barbara: Kunstgeschichte, Feminismus und Gender Studies, in: Kunstgeschichte. Eine Einführung, hg. von Hans Belting, Heinrich Dilly u.a., 7. Aufl., Berlin 2008, S. 297-336.
Mittwoch 10.00 - 11.30 Uhr
Hörsaal
V: Einführung in die Kunstgeschichte/Kunstwissenschaft für Erstsemester
Pflichtveranstaltung für Studierende im Orientierungsbereich (Erstsemester)*
Diese Einführungsveranstaltung wird nicht die Geschichte der Kunst rekapitulieren, sondern einen Überblick über die Praxis und Theorie des kunstwissenschaftlichen Umgangs mit Werken der Bildenden Kunst geben. Dabei sollen Techniken zur Beschreibung, Analyse, historischen Einordnung und Interpretation von Kunstwerken vorgestellt sowie Ansätze und Methoden der Kunstwissenschaft anhand von Schlüsseltexten des Faches angesprochen werden. Außerdem gilt es, in grundlegende Verfahren des wissenschaftlichen Arbeitens – wie die Recherche von Bild- und Textmaterial, den Entwurf von Referaten, Haus-arbeiten und Essays – einzuführen, die Sie in späteren (Wahlpflicht-)Veranstaltungen in den wissenschaftlichen Begleitfächern Ihres Kunststudiums brauchen werden.
Die Veranstaltung wird am Ende des Semesters mit einer Klausurprüfung abgeschlossen.
*Studierende mit Vorleistungen im Fach Kunstgeschichte (beispielsweise Hoch-schulwechsler, die an einer anderen Universität / Kunsthochschule schon eine Einführung in die Kunstwissenschaft absolviert haben und also auf diese Veranstaltung verzichten können) können vorab – und zwar am Montag, den 28.10.2024, zwischen 9.00 und 11.00 Uhr, in Raum Rh 106 – die Anerkennung ihrer Vorleistungen beantragen. Welche Unterlagen Sie dafür mitbringen müssen, erläutert Frau Lotz in der Begrüßung der Erstsemester durch Rektorat und Verwaltung am Mittwoch, 23. Oktober 2024, um 14.00 Uhr.
Literatur zur Einführung:
Diers, Michael: Jede Woche eine Epoche. Zur Frage der Kunstgeschichte an einer Kunsthochschule, in: Kunstausbildung: Aneignung und Vermittlung künstlerischer Kompetenz, München 2008, S. 104-114.
Donnerstag 12.15 - 13.45 Uhr
Hörsaal
V: Moderne - Modernismus - Modernologien I
Eine Anmeldung ist nicht nötig.
In dieser Veranstaltung können nur in Ausnahmefällen (Rück-sprache) Leistungsnachweise erworben werden.
Die „Epoche der Moderne“ ist – wie die gleichnamige Ausstellung in Berlin (Gropius-Bau, 1997), wie die Ausstellung „Modernités plurielles“ in Paris (Centre Pompidou, 2013), Bruno Latours Ausstellungsparcours „Globale: Reset Modernity!“ (ZKM Karlsruhe, 2016), die Revision der globalen Nachkriegsmoderne im Haus der Kunst 2017 („Postwar. Kunst zwischen Pazifik und Atlantik 1945-1965“) oder jüngst „Avantgarde and Liberation. Zeitgenössische Kunst und dekoloniale Moderne“ (Mumok Wien, 2024) deutlich machen können – in ihren Konzepten und Konturen durchaus umstritten. Ihr Beginn und ihr mögliches Ende, ihre Voraussetzungen und ihre Konsequenzen, ihre Programmatik, ihre kolonialen und postkolonialen Kontexte stehen kontrovers in der Diskussion. Unstrittig erscheint allein die Beobachtung, dass die Moderne in der Kunstgeschichtsschreibung einen ähnlich grundlegenden Einschnitt darstellt bzw. dargestellt hat, wie dies zuvor mit der Wende zur neuzeitlichen Bildauffassung der Renaissance zugesprochen worden ist.
Die Vorlesung „Moderne – Modernismus – Modernologien“ wird – in zwei Semestern – verschiedene entwicklungsgeschichtliche, konzeptorientierte und/oder dekonstruktive Lesarten ‚der‘ Moderne vorstellen. Im WiSe geht es zunächst um einen Überblick von der frühen Moderne in Frankreich (Manet, Impressionismus, Postimpressionismus) bis zur Kunst der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Kubismus, Futurismus, Fauvismus, Neue Sachlichkeit). Schließlich wird mit den Ansätzen von Abstraktion (de Stijl / Konstruktivismus) und Anti-Kunst (Dadaismus, Surrealismus) die Programmatik der „Kunst der Kunstlosigkeit“ zu thematisieren sein. In der Anordnung der Schwerpunktsetzungen folgt die Vorlesung also dem vermeintlichen Hauptweg der klassischen, europäischen Moderne-Erzählung. Allerdings soll diese Lesart immer wieder durch die Bezugnahme auf neuere, kritische Debatten zur Historiographie der (globalen) Moderne in Frage gestellt werden.
Literatur zur Einführung:
Hofmann, Werner: Die Moderne im Rückspiegel. Hauptwege der Kunstgeschichte, München 1998.
Grasskamp, Walter: Ist die Moderne eine Epoche?, München 2002.
Donnerstag 14.30 - 16.30 Uhr
(nach Voranmeldung)
Rh 106
K: Kolloquium/Einzelgespräche: Texte zur Kunst
(nach Voranmeldung)
Im Rahmen des Kolloquiums biete ich Einzel- und Kleingruppen-gespräche nach vorheriger Anmeldung an. Dies können Gespräche über Ihre Atelierarbeiten sein, z.B. in Vorbereitung der Absolvenz, etwa auch wenn ich als Drittprüferin agieren soll. Des Weiteren soll das Kolloquium der Ort sein, an dem Arbeitsvorhaben in der Kunstgeschichte (Hausarbeiten / Klausuren) vorbesprochen werden können. Insbesondere sollten diejenigen, die im Rahmen der Vorlesung einen Leistungsnachweis erwerben wollen, einen Kolloquiumstermin mit mir vereinbaren, damit wir dort Thema, Gliederung und Literaturverzeichnis der Hausarbeit vorbesprechen können.
In dieser Veranstaltung können weder Teilnahme- noch Leistungsnachweise erworben werden.
*Bitte schreiben Sie mich unter martina.dobbe@kunstakademie-duesseldorf.de an und erläutern Sie kurz Ihr Anliegen. Wir verabreden dann per Email ein Treffen an einem der dafür reservierten Donnerstage.
Prof.in Dr. Martina Dobbe befand sich im Sommersemester 2024 im Forschungssemester.
V: Landschaft – Geschichte und Aktualität einer Bild(er)findung (Bildgattungen IV)
S: Rechercheseminar: Fotografie im Rheinland. Untersuchungen zu den Produktions-, Distributions- und
Rezeptionsbedingungen des Fotografischen (zus. mit Prof.in Dr. Nina Zahner)
S: Verwobene Moderne. Textil-Diskurse der Kunst
K: Kolloquium / Einzelgespräche: Texte zur Kunst
V: (Ab)Bilder vom täglichen Leben – Genre und Intérieur (Bildgattungen III)
S: Der White Cube als Ausstellungsdispositiv – Geschichte und Kritik
S: Funktionen des Ateliers
K: Kolloquium / Einzelgespräche: Texte zur Kunst
V: Geschichte(n) in Bildern. Historienbilder in Moderne und Gegenwart
S: Pluralisierung als Herausforderung. Soziologische und kunstwissenschaftliche Fragen an Kunst im globalen Kontext
(zus. mit Prof.in Dr. Nina Zahner)
S: Werkanalyse: Skulptur der Moderne und der Gegenwart
K: Kolloquium/Einzelgespräche: Texte zur Kunst
V: Bildnis und Bild. Fragen an das Porträt
S: Fotografische Sammlungen in der künstlerischen und kunstwissenschaftlichen Praxis. Befragungen vor Ort
BS: Die Documenta in Kassel – Geschichte und Gegenwart (zus. mit mit Dott.ssa Francesca Valentini)
K: Kolloquium/Einzelgespräche: Texte zur Kunst
S: Einführung in die Kunstgeschichte/Kunstwissenschaft für Erstsemester
HS: Kunstakademie(n) – Geschichte, Konzeptionen, Artefakte
S: Werkanalyse: Henri Matisse
K: Kolloquium/Einzelgespräche: Texte zur Kunst
V: Medium Malerei. Fragen der Malerei(theorie) in Moderne und Gegenwart (Medien III)
PS: Werkanalysen: Edouard Manet
S: (Lektüre)Seminar: Materialästhetik
K: Kolloquium/Einzelgespräche: Texte zur Kunst
V: Fragen der Fotografie in Bild- und Kunstgeschichte (Medien II)
HS: Haut, Fleisch und Farbe. Positionen der Malerei(geschichte und -theorie) zum Inkarnat
S: Material als/oder Konzept
K: Kolloquium/Einzelgespräche: Texte zur Kunst
(pandemiebedingt eingeschränktes Lehrangebot)
V: Fragen der Fotografie in Bild- und Kunstgeschichte
V: Grundfragen der Skulptur in Moderne und Gegenwart (Medien I)
HS: Konzepte der Zeichnung und Zeichnung als Medium der Konzeptkunst
S: Foto/Skulptur – Film/Skulptur
K: Kolloquium: Texte zur Kunst
keine Lehrveranstaltungen / Forschungsfreisemester
S: Einführung in die Kunstgeschichte/Kunstwissenschaft für Erstsemester
HS: Denk/Werkzeuge. Konzepte des Entwerfens in Architektur und Kunst (zus. mit Jun.-Prof. Dr. Cornelia Escher)
S: Malerei der europäischen Romantik
K: Kolloquium: Texte zur Kunst
V: Moderne – Modernismus – Modernologien (Epochen II)
PS: Gegenstand: Skulptur. Perspektiven einer Theorie / Exkursionsseminar nach Berlin (zus. mit Prof. Dr. Guido Reuter)
HS: mit Marina Gerber: Nichts(tun). Vom Kunststreik und anderen Formen der Arbeitsverweigerung in der zeitgenössischen Kunst
K: Texte zur Kunst
V: Moderne – Modernismus – Modernologien (Epochen I)
PS: Werkanalyse: Paul Cézanne
HS: Bildtheorie – Bildwissenschaft – Bildanthropologie
K: Texte zur Kunst
V: Ab-Bilder des alltäglichen Lebens. Genre und Interieur (Bildgattungen IV)
S: (Kunst)Theorie der Skulptur (zus. mit Prof. Dr. Guido Reuter)
S: Geschichte der Documenta, mit Exkursion zur Documenta 14 / Kassel
K: Texte zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts
V: Landschaft. Geschichte und Aktualität einer Bild(er)findung (Bildgattungen III)
S: Kunst des Sammelns. Fotografie im Kontext dokumentarischer Speicherung, künstlerischer Produktion und musealer Präsentation (zus. mit Heide Barrenechea, M.A.)
PS: Werkanalysen: Edouard Manet
HS: Double Trouble. Wiederholung und Serialität als Phänomene der zeitgenössischen Kunst (zus. mit Jun.-Prof. Dr. Francesca Raimondi)
V: Bildnis und Bild. Perspektiven des Porträts aus der Sicht von Moderne und Gegenwart (Bildgattungen II)
S: Werkanalysen: Skulptur der Moderne und der Gegenwart
S: Fluxus und Happening im Rheinland (zus. mit Lisa Bosbach, M.A.)
K: Texte zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts
V: Geschichte(n) in Bildern. Das Historienbild in Moderne und Gegenwart (Bildgattungen I)
S: Einführung in die Kunstgeschichte/Kunstwissenschaft für Erstsemester
S: Kunst in Venedig – gestern und heute (Exkursion, zus. mit Prof. Dr. Johannes Myssok)
K: Texte zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts
PS: Henri Matisse
HS: Konzepte der Zeichnung seit den 1960er Jahren (zus. mit Hana Gründler, M.A.)
S: Skulpturaler Film und Expanded Cinema (zus. mit Philipp Fürnkäs, M.A.)
K: Texte zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts